Ein weiteres Jahr, in dem das Thema COVID das Geschehen stark beeinlusst. In 2020 hat es uns die Situation nicht einmal ermöglicht, den afrikanischen Kontinent zu betreten. Jetzt in 2021 haben wir es zumindest nach Südafrika und Beaufort West geschafft.
Schweren Herzens mussten wir eine Entscheidung treffen. Von einem physischen Besuch im Township und in der Suppenküche hat Delene uns eindringlich abgeraten. Ohne ein untragbares Infektionsrisiko wäre uns das nicht möglich gewesen.
Wir haben uns stattdessen regelmäßig mit Delene getroffen und in langen Gesprächen die Situation erörtert und analysiert. Unsere Pläne haben sich dabei eigentlich gar nicht groß verändert lediglich die Dimension. Wir wollen die Versorgung mit Nahrungsmitteln sicherstellen, eine Kraftanstrengung angesichts der steigenen Anzahl an Kindern, die unsere Suppenküche aufsuchen.
Die Tage, an denen es 500 und mehr sind, nehmen zu. Die Arbeitslosigkeit steigt weiter, die finanzielle Situation der Kommune verschlechtert sich. Loadshedding, ein Wort, das wir in Deutschland nicht kennen, steht auf der Tagesordnung. Die desaströse Lage des südafrikaischen Energieversorgers Eskom sorgt dafür, dass regelmäßig der Strom schlichtweg abgestellt wird, mal für Stunden, mal für einen ganzen Tag. Zumindest wird die Abschaltung rechtzeitig kommuniziert und man kann sich darauf einstellen. Wer einen Stromanschluss hat, weiß also, wann er ihn nicht nutzen kann.
Wir wollen aber nicht nur die negativen Aspekte aufzeigen, es gibt durchaus auch Positives. Zu allererst schaffen wir es, alle Kinder die zu uns kommen, zu versorgen. Das ist unser oberstes Ziel, keiner geht mit leerem Magen nach Hause.
Delene hat mit einigen Lebensmittelbetrieben vor Ort gute Konditionen ausgehandelt. Wir bekommen von der Molkerei regelmäßig Bescheid, wenn es Angebote gibt. Großabnehmerkonditionen sind uns mittlerweile sicher.
Während der Saison für Wildfleisch bekommen wir zusätzlich gesundes Fleisch, das als Einlage in die Eintöpfe kommt. Die Kleinen lieben es, wenn es mal eine Einlage gibt. Zusätzlich können wir mit regelmäßigen Lebensmittelspenden der Farmer aus der Umgebung rechnen, eine gelungene Ergänzung. Trotz der weiterhin schwierigen Situation können wir ab und an etwas Besonderes bereitstellen und kleine "Pakete" packen, meist mit etwas Gesundem wie Obst oder auch mal etwas Ungesundem zum Naschen, Kinder sind überall Kinder und freuen sich über Süßes.
Unsere finanzielle Situation lässt keine großen Sprünge zu und wir freuen uns daher weiterhin über jede zusätzliche Spende und jede Untersützung. Dennoch sind wir stolz darauf, dass wir es geschafft haben, alle zu versorgen, die zu uns kamen.
Wir hoffen, dass wir Dank der Unterstützung der Spender wie auch der ehrenamtlichen Helfer vor Ort die Versorgung aufrecht erhalten können. Administrative Kosten sind weiterhin ein Fremdwort für uns. Wir danken allen für jede noch so kleine Spende, denn jeder Euro geht weiterhin 1:1 in die Versorgung. Wir bleiben dran und wir bleiben Zuversichtlich.
BAIE DANKIE!!!
MK 2021
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